Samstag, 2. September 2017

kleiner Nachschlag zur CADSPEED Roadshow 2017

Meine Story: Es fühlte sich an, als hätte man die Pause-Taste für den ganzen Monat Mai gedrückt. Politik, Wirtschaft und Sport- Schlagzeilen aus der Presse und der tägliche Wahnsinn wie ausradiert. Alles für den einen Auftrag: Bringt die Botschaft der digitalen Transformation in der Zahntechnik zu allen, die zuhören und zusehen. Seit Beginn des Jahres haben wir an einem noch nie dagewesenen Konzept gefeilt. Ich kann mich noch gut daran erinnern, als wir während der IDS zusammen gehockt haben: Wilfried Böttjer, Simon Schacht und ich. Es war spannend, es war lustig, es war mutig und verrückt, etwas zu planen, von dem wir selbst noch keine Vorstellung hatten wie es einmal werden sollte. Ich denke, diese spontane Teppich-Flickschusterei und etwas wahnsinnige Art Sachen anzupacken, ist einer der Erfolgsfaktoren unserer Roadshow gewesen. Wir wussten nicht was wir tun, aber das ziemlich gut! Mit der guten Balance aus Ernsthaftigkeit und Humor ist nach und nach das Konzept entstanden so wie wir es im Mai live gezeigt haben. Wir haben letzten Endes die 2 Stunden an allen 16 Standorten in vier Stücke geteilt. 1. Live intraoral scannen mit 2 Freiwilligen aus dem Publikum, damit uns keine Illusionen oder Fake nachgesagt würde. 2. Live CAD Design einer Schiene. 3. Live CNC Produktion vor den Augen der Teilnehmer 4. Der Vortrag zur Transformation. Live zu scannen ohne klinische Bedingungen und mit aufgeregtem, spontanem Probanden stellte an so mancher Station eine Herausforderung dar. Auch das Konstruieren der Schiene war jedes Mal eine Überraschung. Wie gut ist der Scan, ist alles drauf? Kommt die Software zurecht und gibt sie das aus was die Maschine braucht? Auch diese Maschine hat ihr Eigenleben wie wir Menschen. Jeden Tag stellen wir uns die Frage: "Wie gut ist sie heute drauf?" Und auch der Vortrag, der 16 mal gehalten wurde, es war als würden wir ihn jedes Mal neu erzählen... Zukünftig den Auftrag per Knopfdruck ins Labor zu bekommen war einer der vielen provokativen Denkanstöße. Genauso die Frage wie ich in 5 und mehr Jahren erfolgreich am Markt bestehen kann. Nicht zugucken und seine Zukunft auf sich zukommen lassen, sondern proaktiv Maßnahmen einleiten und in die Offensive gehen, um seine Zukunft selbst in die richtige Bahn zu lenken – das war letzten Endes unsere Aufforderung. Digital kann doch jeder! Aber digital macht eben auch nicht jeder. Kleine Betriebe und der Mittelstand in ein digitales Unternehmen zu transformieren ist keine Sache von ein paar Minuten. Auch wir als Fräszentrum lernen täglich neu, was es heißt digital umzudenken. Dabei sind wir auf der Suche nach Komplizen mit denen wir gemeinsam in die Zukunft gehen, denn auch wir leben in und von der Prozesskette der Herstellung von Zahnersatz. Wir haben viele Ideen wie wir gemeinsam als Labor und Fräszentrum erfolgreich sein können und jeder einen Gewinn aus der Digitalisierung erreicht. Im Mittelpunkt steht für uns die Schnittstelle bzw. der Übergang der analogen zur digitalen Welt. Diese Schnittstelle ist das sensibelste Glied in der ganzen Kette, die Architektur von allem was folgt. Wenn diese also nicht sauber gelöst, abgeriegelt, verschlossen oder nicht verständlich für uns ist, verlieren wir die Kontrolle der zukünftigen Kommunikation, Produktion und Wertschöpfung unserer Arbeit. Der Intraoralscanner wird zum Schlüssel der Transformation. Den Digitalen Abdruck, der die Zahntechnik im Focus hat, zu finden, ist wichtig und richtig. Vieles was auf uns Zahntechniker zukommt ist noch ungewiss, deswegen ist auch vieles noch nicht festgelegt, es braucht jemanden der festgelegt, wie es zukünftig läuft. Wir hoffen, dass wir Zahntechniker wie in einer Genossenschaft zusammenhalten und für unsere gesamte Branche ebenso einstehen wie für die Leidenschaft Zahnersatz herzustellen. Dabei sportlich im Wettbewerb den besseren Kollegen überholen lassen und sich selber fragen warum ich nicht auch Vollgas geben kann oder will. Zahntechnik muss von Zahntechnikern gemacht werden, auch wenn sie digital ist. Jedes Labor hat seinen individuellen eigenen Weg und hoffentlich können wir als Team der CADSPEED diesen ein paar Meter gemeinsam gehen. Digitale Komplizen halt, das ist es was wir suchen… Für uns ein voller Erfolg und die Lust auf mehr bleibt zurück. Kollegiale Grüße Hindrik Dehnbostel

1 Kommentar:

  1. Super geschriebener Artikel :-). Eine sehr gute Aufstellung. In diesen Blog werde ich mich noch richtig einlesen :-)

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